Vor einem Jahr begann die Bahn mit dem über alle Medien angekündigten Bau von Schallschutzwänden vom Bahnhof West bis zum Eifelwall. Millionen Euro wurden damals vom Bund im Rahmen des Konjunkturpakets bereit gestellt. Mittlerweile lässt sich das Ergebnis nicht nur begutachten, sondern auch einigermaßen in der Wirkung einschätzen. Im Belgischen Viertel beschränken sich die Baumaßnahmen auf die innerstädtische Seite des Bahndamms, wobei auch die Brücken über die Aachener und die Vogelsanger Straße ausgespart wurden. Im Ergebnis haben von der Maßnahme nicht allzu viele Anwohner profitiert: Lediglich entlang der Moltke- und Bismarckstraße hat der Bahnlärm bis etwa in Höhe der zweiten bis dritten Etage deutlich abgenommen.
Dies liegt daran, dass die Schallschutzelemente nur etwa drei Meter hoch über den Bahndamm ragen, also relativ knapp über den Waggons enden. Nach oben bildet sich dann schnell wieder ein unveränderter Schallpegel – der allerdings in den obersten Etagen ohnehin schwächer ausfällt. Verloren haben allerdings die Anwohner, die im Bereich der Brücken wohnen. Im Kurzfilm des Stadt-Anzeigers vom Januar vorigen Jahres werden ausgerechnet zwei sensible Punkte gezeigt, nämlich die Überführungen über die Aachener und die Vogelsanger Straße. Hier werden in etwa fünf Jahren die Brücken saniert, so dass bis dahin keine Wände errichtet werden. Ergebnis: an den Lücken tritt der Krach verstärkt aus.
Noch mehr Pech haben die Bewohner auf der Parkseite. Sowohl am Bahnhof West als auch am Aachener Weiher hat sich der Pegel spürbar erhöht, seit die cityseitig errichteten Wände den Lärm zusätzlich in den Grüngürtel werfen. Diese Konstellation betrifft immerhin einige Hunderte Anwohner. Diesen bildet sich immerhin ein kleiner Trost: Während die grauen Aluminiumwände auf der anderen Seite unansehnlich sind und Licht schlucken, freut man sich hier zumindest über knallbunte Graffitis, die in der Abendsonne spektakulär leuchten.