Le Bloc: Das „Soho von Köln“ startet durch

Gender-Tandem Chang 13 und Judith Schmitt: "Das Belgische Viertel ist das Soho von Köln"

Es ist die größte Party und die längste Nacht des Jahres im Belgischen Viertel: Le Bloc, die große Werkschau der Kreativen im Viertel. Zum vierten Mal schließen sich Modeschaffende, Künstler, Musiker und Designer zusammen, und wieder ist das Event noch größer, facettenreicher und abgefahrener als beim letzten Mal. Aus der Nachbarschaftsfeier unter Boutiquen ist längst ein Projekt geworden, das den Ruf der Modestadt Köln prägt und Publikum aus ganz Deutschland anzieht. Judith Schmitt von der StadtRevue und Chang 13 vom gleichnamigen Modelabel sind seit Anfang im Organisatorenteam und geben einen Ausblick auf die diesjährige Veranstaltung.

Die Plakate liegen schon in den Boutiquen aus

Chang 13 ist ein Freund der Kabbalistik: „Die Quersumme des Datums 02.06.2012 ergibt 13, das ist ein gutes Zeichen. Außerdem fallen alle meine runden Jubiläen auf dieses Jahr: ich werde 40, bin seit 20 Jahren Model und führe seit 10 Jahren mein Geschäft.“ Auf den Standort an der Maastrichter Straße hat er lange hingearbeitet: „Ich wollte immer mittendrin sein. Früher war ich auf der Palmstraße, das war mir noch immer nicht nah genug am pulsierenden Herzen. Lustigerweise ist die Palmstraße heute mit im Programm von Le Bloc.“ In der Tat hat sich die Veranstaltung erstmalig über die Ringbarriere hinaus ausgebreitet.

Mit "Le Bloc" wollte die StadtRevue "raus aus dem Innenhof". Obwohl dort heute viel los ist...

„Le Bloc ist offen und nicht viertelbezogen“, sagt Judith Schmitt, die als Ansprechpartner von der StadtRevue die Idee gemeinsam mit fünf Design-Nachbarn aus der Taufe gehoben hat. „Dabei hat die Veranstaltung sogar noch viel kleiner angefangen: wir haben uns überlegt, in der Tradition von Block-Partys einfach mal gemeinsam unsere neuesten Ideen zu präsentieren.“ Entsprechend zeigt das Logo eigentlich den Block von der Nordostecke des Brüsseler Platzes bis zum Friesenplatz. Heute ist daraus ein Happening mit Sponsoren, Programm, Shuttle-Service und 70 Teilnehmern zwischen Venloer und Richard-Wagner-Straße geworden. Dieses Jahr neu ist eine Talkrunde im Hallmackenreuther, unter anderem mit Vertretern der Modeakademie in Düsseldorf und dem Magazin Qvest zum Thema „Kreativstandort Köln“. Auch die StadtRevue bringt ihr neues Modeformat „komo“ extra für Le Bloc heraus.

So sieht der Catwalk heute aus. Bald liegt da Teppich!

Auf dessen Titelbild: Chang 13 als Frau, „total de-genderiert“, wie er sagt. Das alles beherrschende Thema Mode wird also dieses Mal mit einem genauen Blick auf die Geschlechter präsentiert. „Es wird so sexy wie nie“, verspricht Chang, „wir haben Avantgarde, Alternatives, Chic, Hochzeit und Ausgehen im Programm. Da platzt vielleicht eine richtige Modebombe!“ – „Und es gibt richtige Burlesque-Shows“, ergänzt Judith Schmitt, „die muss man gesehen haben“. Auch einen Schwerpunkt Männermode setzen die Veranstalter. „Es wird die männlichste und zugleich weiblichste Schau aller Zeiten“, freuen sich die beiden. Chang selbst wird mit Bob 10.5.10 das Thema „Wild Wedding, Kampf der Geschlechter“ bearbeiten, Eva Gronbach präsentiert eine Jeans-Kollektion, Simon & Renoldi führen ihre erste eigene Reihe „Liev“ auf dem Catwalk im Parkhaus vor. Eine große Fotoreportage und die Einbindung von Pop-Up-Stores (zum Beispiel von Frauen-Kollektiven aus Ehrenfeld im Kurierdienst Rapido) runden das Bild ab.

"komo" ist das dazugehörige Modeformat.

Es wird Publikum jeden Alters und aus ganz Deutschland erwartet. „Die Leute kommen aus Berlin, Hamburg, auch aus Düsseldorf, weil hier einfach die Atmosphäre ganz anders ist“, resümiert Judith Schmitt, „das ganze Ruhrgebiet sieht sich mittlerweile in Köln um, erst letztlich ist ein Kompetenzzentrum Mode von Bochum hierhin gezogen, um näher dran zu sein.“ Für die Zukunft sieht sie noch viel Potenzial. „Diesmal gibt es eine französisch-belgische Pressereise mit dem Thalys. Nächstes Jahr möchten wir noch viel mehr aus unserer Nähe zu Frankreich und dem Benelux machen, das ist ein echter Standortvorteil.“ Die fünfte Folge wird wohl mehr denn je auf internationales Publikum zielen.

 

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