Leerer UFA-Palast wird zur Bühne

Immer noch unbegreiflich, dass der UFA-Palast tot ist. Ist er auch nicht ganz.

Den Anfang machte das Festival für angewandte Akustik im Juni, als eine Woche lang Klanginstallationen im alten UFA-Palast am Hohenzollernring zu bestaunen waren. Ob indonesische Bakterien oder elektrische Vögel: Die Künstler, Wissenschaftler und Studenten hielten das ehrwürdige Lichtspielhaus aus den Dreißigern noch einmal richtig in Atem. Derzeit dient der Eingang lediglich als pompöses Vordach für lokale Obdachlosenplätze, aber im November gehen wieder die Türen auf. „Globalize Cologne“ heißt das Theaterfestival, das bereits zum fünften Mal vom Tanz- und Theaternetzwerk Freihandelszone befeuert wird. Einen ganzen Monat lang wird der Palast bespielt und sämtliche Säle des Komplexes werden dabei einbezogen. Keine leichte Aufgabe, künstlerisch wie finanziell. Lösen werden die vier Ensembles dies mit internationalen Gästen, die zu einem intensiven Programm beitragen.

Geboten wird eine Menge: Ob ein Theaterstück zum Krieg in Afghanistan oder eine Tanzperformance mit Sprechblasen, rauschhaft-belanglose Monologe von Ex-Tänzern oder rein visuelle Erzählungen. Auch die Globalize-Konzertreihe wird fortgeführt: Am 3. und 4. Dezember werden Bands aus der Elektronik- und Independent-Ecke aufspielen. An Förderern fehlt es nicht: Die Stadt Köln beteiligt sich ebenso wie die Kulturstiftungen von Sparkasse und Rheinenergie sowie verschiedene Kulturinstitutionen des Landes NRW. Es wird eine interessante Gelegenheit sein, das Haus noch einmal zu entdecken – vielleicht hat ja sogar der gute alte Popcorntresen noch einmal auf.

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Eine Antwort auf Leerer UFA-Palast wird zur Bühne

  1. Shizad sagt:

    Kaum zu glauben, dass die Stadt Köln mal was für die Kunst tut. Zwei Daumen hoch…

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