Wohin zum Arbeiten, wenn das Budget so schmal ist wie die Tischfläche zu Hause? Ein Büro mieten? Teuer und einsam. Ins Café setzen? Teuer und laut. Den Kreativnomaden von heute kann geholfen werden: In einem Coworking Space kann man sich tageweise einstöpseln und echte Büro-Infrastruktur nutzen. Nach dem „Betahaus“ im Grüngürtel hat Anfang des Jahres im Herzen des Belgischen Viertels der „Solution Space“ eröffnet. Das Parterre am Brüsseler Platz ist ein ruhiger Ort, an dem es trotzdem brummt. Das liegt vor allem am intensiven Betreuungsansatz der Inhaberin Stefanie Weidner.
Der „Solution Space“ liegt etwas versteckt in der ruhigen Nordwestecke des sonst so geschäftigen Platzes. Im vorderen Teil überwiegen die Arbeitsplätze, hinter einer durchbrochenen Mauer ist Platz für Seminare und Besprechungen. Keine Tür, keine Rigipswand unterbricht den Raum, der früher einmal als Büro für eine Agentur genutzt wurde. Hinten Sofas, Sessel, Kaffeebar und im winzigen Hinterhof der Grill und ein paar Kästen Getränke. „Hier soll man sich immer willkommen fühlen“, erklärt Stefanie Weidner, „eine gute Arbeitsatmosphäre ist wichtig, aber den Gästen soll es auch leicht fallen, sich kennenzulernen und ins Gespräch zu kommen.“
Diese Gelegenheiten zum Netzwerken sind ein Argument, das viele Coworking-Umgebungen als Argument einsetzen. Stefanie Weidner, die lange als Service-Designerin für Unternehmen wie die Deutsche Telekom gearbeitet hat, belässt es nicht bei der Gelegenheit, sondern bietet ein Servicekonzept: „Wir haben hier nicht nur Grafiker und PR-Leute. Bei uns kommen auch Buchhalter und IT-Spezialisten arbeiten. Da braucht es häufig aktive Hilfe, dass so unterschiedliche Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Deshalb spreche ich meine Kunden aktiv an und stelle sie einander vor.“ Die Abende sind gemeinsamen Aktivitäten und Weiterbildungsveranstaltungen gewidmet, wo aus dem Kennenlernen häufig ein Zusammenarbeiten wird. „Das fördern wir auch, indem wir die Profile in eine Projektdatenbank eingeben, wo wir für Unternehmen ganze Teams zusammenstellen können.“
Das Konzept kommt gut an, auch weil die Schwelle niedrig ist. Ab sieben Euro für einen halben Tag ist man dabei, das Lächeln der Chefin gibt es umsonst dazu. Auf die Veranstaltungen kommen manchmal mehr
Gäste als Stühle vorhanden sind, zuletzt traf sich der Gründerabend gemeinsam mit den Hacker News zu einem fröhlichen Austausch zwischen Machern und Nerds.
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Wobei sich das oftmals nur für einzelne Leute lohnt, ab 2-3 Personen fährt man in der Regel günstiger mit Bürogemeinschaften in Agenturen usw., wo man einen ganzen Raum für sich hat, abends alles stehen läßt und abschließt.