Stadtpartys im Landregen

El Bocho hat frisch tapeziert, hier neben Frau Kayser

Wo man auch fragte, überall kam die gleiche Auskunft: Es war toll. Dabei war der Rahmen eher ungünstig: Seit dem frühen Morgen hatte sich ergiebiger Dauerregen über die Stadt gelegt. Kein Problem für die bespielten Modeläden, die so angenehm belebt, aber nicht knüppelvoll waren. Kein Problem auch für die gutgelaunten Theaterleute vom TPZ, die auf der Genter Straße ihr dreißigjähriges Jubiläum feierten. Kein Problem für die Kneipen an der Aachener Straße, die im Gefolge der c/o pop ihren „Great Räng Teng Teng“ durchzogen. Und als es abends abtrocknete, war der Brüsseler Platz mitsamt Nebenstraßen so voll wie sonst nur bei Hitzewellen.

Toll auch für Kinder: Das Bühnenprogramm vom TPZ

Gutgelaunte Kölner und erlebnishungrige Touristen waren auch hier wieder das Erfolgsrezept für gelungene Partystimmung. Wer wollte, konnte sich auf dem Straßenfest in der Genter Straße schon einmal zu Trommel-, Sing- und Theaterdarbietungen einstimmen. Hier gab sich auch die Politik die Ehre, und damit die ganzen Ehrenreden nicht zu langweilig wurden, kletterte ein Vorstand noch schnell mit dem Kölschglas auf die Bühne und gab ergreifende Gebrauchslyrik mit herrlich unpassendem Versmaß zum besten.

Auch bei Trippen wurde aufgelegt.

Chic Belgique hatte seinen Schwerpunkt am frühen Abend. Gegen zehn hatten die meisten DJs schon eingepackt und auch im Blauen Montag saßen die glücklichen Besitzerinnen bereits vor ihrem restlos ausgeräumten und ausgetrunkenen Partybestand. Länger lief das Geschehen an der Maastrichter und der Brüsseler Straße. Bei Frau Kayser drängten sich die Besucher noch weit bis nach Mitternacht und das Personal von Rockon im Cleanicum musste sich sehr viel Mühe geben, die an der Theke festgefressenen Trinker aus ihrem Geschäft zu komplimentieren.

Ein weiterer Schwerpunkt hatte sich an der Aachener Straße gebildet, wo die Galerie Koelnberg zu zwei Dunkelkonzerten einlud. 40 Minuten hockten die Gäste auf Klappstühlen in absoluter Finsternis, von vier Seiten umgeben von Musikern, die zunächst experimentell, dann harmonisch, treibend, schließlich elegisch ihre Melodien, Sounds und Geräusche einsetzten. Die benachbarte Bar 66 musste ihre DJs noch zurückhalten, drehte dann aber umso überzeugender ihren Anteil am „Räng Teng Teng“ auf.

...und hierauf läuft es am Ende immer hinaus.

Aufgelegt wurde in der selben Nacht auch bei der Ausstellungseröffnung in der Artyfarty Gallery. Dort hängen für die nächsten Wochen arabische Grafitti-Werke. Hier und in den anderen Clubs wurde bis in den frühen Morgen gefeiert, während die Jungs vom Ordnungsamt am Brüsseler Platz die Straße gegen ein Uhr wieder freigeben konnten und eine Stunde später so etwas wie Ruhe einkehrte.

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2 Antworten auf Stadtpartys im Landregen

  1. Ingmar sagt:

    Hey Wo ist denn der Facebook Gefaellt mir Button? 🙂

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